die Tour

Den genauen Ursprung der Idee einer Radreise wissen wir garnicht mehr so ganz genau. Sicher ist, dass wir anfangs noch deutlich wildere Pläne hatten. Wir vermuten, es war Spätsommer 2019, als wir am Zenit der Skullking (Kartenspiel) Sucht standen, Ideen diskutierten, wie zum Beispiel zu den Olympischen Spielen nach Tokyo zu radeln. Schnell merkten wir, dass die Zeit dafür schon eng werden würde (damals noch ohne Wissen, dass sich auch die olympischen Spiele verschieben). Daher wurde an Alternativplänen gebastelt und die ursprüngliche Route war schon recht gut geplant.

Wir wollten bereits im April 2020 auf Tour gehen mit dem Zeil, das schwarze Meer zu umrunden. Dazu wollten wir durch die Balkan Staaten bis nach Griechenland radeln, in die Türei übersetzen und das Meer entlang Georgien, Russland und Ukraine umrunden. Leider hat uns dann ebenfalls das Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach kurzer Überlegung wurde die Tour kurzerhand verschoben und die Zeit bis zum nächsten Jahr überbrückt mit zum einen Masterarbeit schreiben (Jared) und zum anderen schon mal als Lehrer arbeiten (Vincent).

Als Abreisedatum haben wir nun den 10. Mai 2021 angepeilt und planen, bis Ende August unterwegs zu sein. Aufgrund der neuen und ungewohnten Reiseeinschränkungen haben wir uns entschieden möglichst in der EU zu bleiben. Daher war zuerst als Alternativroute der EuroVelo 13 (Iron Curtain Trail) geplant. Dieser verläuft, wie der Name suggeriert, an der ehemaligen Grenze des Ostblocks, startend am schwarzen Meer in Bulgarien. Bis etwa 2 Wochen vor Abreise haben wir auch den Glauben daran noch nicht ganz aufgegeben, mussten dann aber aufgrund von immernoch sehr strikten Maßnahmen bei Grenzübertritten in den jeweiligen Ländern dort doch noch einmal über Alternativen nachdenken.

Gelegen kam daher, dass Italien bis zum 15. Mai seine Einreisebeschränkungen und Quarantänepflicht größtenteils aufheben möchte. Kurzfristig haben wir die Route angepasst und starten nun in Reggio Calabria auf der Stiefelspitze Italiens gegenüber von Sizilien. Die Zwischenzeit bis zum 15. Mai überbrücken wir mit einer Tour von Aschaffenburg nach München. Von hieraus werden wir dann mit dem Zug in zweieinhalb Etappen zuerst nach Verona, dann nach Sapri und von dort aus in die Zehenspitze Italiens reisen. Dort startet für uns die Tour entlang des EuroVelo 7. Dieser führt im Süden hauptsächlich an der Westküste entlang und nördlich von Rom dann hauptsächlich im Landesinneren in den Norden von Italien. Nach den Alpen in Österreich geht es weiter nach Tschechien. Der EV7 führt uns dann auch wieder durch Deutschland, wo wir durch die Städte Dresden und Berlin radeln werden. Von Berlin aus weichen wir vom EV7 ab und radeln nach Usedom. Dort wechseln wir auf den Iron Curtain Trail (EV13, blau in der Karte). Von dort aus geht die Route über Polen, Lettland, Litauen, Estland bis nach Tallin (wenn Corona es zulässt) oder Helsinki.

Nun zu den Mitstreitern: Anfangs noch zu zweit geplant haben wir mittlerweile etappenweise Zuwachs bekommen. Katharina Eberle wird uns in ihren letzten ledigen Wochen noch für einen Monat in Italien und eventuell auch Österreich noch begleiten, bevor sie dann im Juni heiraten wird und das Rad gegen Camper Auto mit Schatz tauschen wird. Für Ersatz ist glücklicherweise gesorgt, denn Moritz Spannenkrebs wird uns dann noch die restliche Route in den Norden begleiten.

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