Heute ging es mal ohne Höhenmeter an der Inn entlang Richtung Deutschland. Dennoch fühlte es sich nicht nach einer entspannten Etappe an, denn der Wind fing ab mittags an kräftig uns entgegenzuwehen und so hatten wir doch ganz schön zu knabbern bis wir schließlich die deutsche Grenze erreicht haben. Dort hatten wir einen kleinen Badesee ausfindig gemacht, den wir auf übernachtungstauglichkeit prüfen wollten. Dort angekommen fanden wir diesen malerischen See mit kristallklarem Wasser.
Nach ein wenig Abkühlungsaktivität kam Vincent schließlich mit der Idee zurück, auf dieser Insel aus Kanister mitten im See zu schlafen. Generell wollten wir mal unsere Rackpacks auf ihre Schwimmtauglichkeit prüfen und so wurde aus der Schnapsidee langsam ein Plan. Auf festem Boden stärkten wir uns zuerst noch mit Pasta a la Norma und zur gleichen Zeit kam Andi mit einem seltsamen Gefährt vorbei. Es sieht aus wie ein normales kleine Surfbrett, hat jedoch eine lange vertikale Stange am Heck mit einem flügelartigen Gebilde. Das ganze nennt sich wohl Fliteboard, bzw. Foil Surfing (ich blicke noch nicht ganz durch) und das ganze gibt es wohl entweder mit Antrieb, womit man dann entspannt übers Wasser cruisen kann oder eben ohne Antrieb (wie hier). Um trotzdem vorwärts zu kommen muss man so eine Art Pump-Bewegung mit dem ganzen Körper vollführen. Wie das in etwa aussehen sollte sei hier mal verlinkt:
Ich fragte Andi, ob ich das auch mal ausprobieren darf. Er kam immerhin schon so auf 8-10 Pumps und konnte dabei schon fast wieder zur Insel zurück surfen. So schwer konnte das doch nicht sein. Andi winkte mich auf die Insel und ich versuchte mein Glück. Wie das dann bei mir aussah sieht man hier :-D
Ich bin also noch weit weg davon, diese Sportart zu meistern, aber Spaß macht es auf alle Fälle und gerade so ein Board kombiniert mit Windsurfen oder Kitesurfen stelle ich mir recht cool vor.
Als die Luft schließlich rein war und alle Seebesucher die Heimreise antraten machten wir uns auf den Weg zur Insel. Zu unserem Glück schwamm noch ein herrenloses Surfbrett herum, das wir zur Schlafsachengepäckbeförderung nutzten. An der Insel angekommen machten wir es uns bequem und merkten schnell, dass jede Bewegung ordentlich nachschaukelte. Wir schliefen dennoch schnell ein und am nächsten Morgen wurden wir dann auch früh von der Sonne geweckt.
Es folgte die streckenmäßig längste Etappe der Tour. 107 km am Inn entlang ging es nach Mühldorf. Dort haben wir uns mit meinem alten Freund Luca verabredet, der schon sehr früh seine Unterstützung im Bereich Rosenheim uns angeboten hat. Zu der Zeit war er bei seinem Freund Dennis in Mühldorf und das passte auch für uns hervorragend. Die letzten 4 Tage in der Wildnis produzierten dann doch auch eine Menge Wäsche und eine Dusche ist auch immer gern gesehen. Nach einem langen, heißen und sehr anstrengendem Tag kamen wir schließlich abends an und die Wiedersehensfreude war sehr groß. Wir hatten uns in etwa 6 Jahre nicht mehr gesehen, damals waren wir noch als junge Gletscherpioniere am Piz Buin unterwegs :-D
Wir wurden essensmäßig reichlich verwöhnt und schließlich kam mit dem Zug aus seinem Heimatort bei Ulm auch Moritz zu uns! Wir sind ab jetzt also wieder zu dritt auf den Rädern unterwegs. An dieser Stelle nochmal herzlich willkommen!
Die Nacht verbrachten wir auf der großen Dachterasse, bevor es dann am nächste Tag weitergehen wird… an der Inn entlang.