Die Nacht verbrachten Jared und ich an einem großen Rastplatz entlang des Etschradwegs. Obwohl der Spot nicht direkt vom Weg einsichtbar war, entschlossen wir uns kein Zelt aufzubauen, weil der Weg doch stark frequentiert war. Das Schlafen ohne Zelt ist rechtlich unbedenklicher als mit. Es war die erste Nacht ganz ohne Zelt. Da es die letzten Wochen sehr warm war, schliefen wir bisher meist nur wegen der Mücken mit Innenzelt, diese waren aber an der rasant fließenden Etsch kein Problem.
Nach einer fantastisch erholsamen Nacht, wurde ich von Katha und Moritz geweckt, die in der Nähe in ihrem Camperkombi die Nacht verbracht hatten. Frühstück war auch schon angerichtet, was für ein Luxus! Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns etwas wehmütig und radelten zu zweit weiter die Etsch rauf - ein sehr ungewohntes Gefühl.
Nach Wochen in Süd- und Mittelitalien mit schlecht ausgeschilderten und maroden Radwegen (siehe hier), war der Radweg an der Etsch ein absoluter Segen. Wir konnten gut Strecke machen und entschieden uns den Kalterer See anzusteuern. Zur Mittagszeit, in der die Sonne am brachialsten vom Himmel brezelte, fanden wir eine wunderschöne Abkühlung und Erfrischung in einem Dorfbrunnen.
Wir kamen recht früh - man merkt die fehlenden Skatpausen - an einem schönen kleinen Campingplatz direkt am See an. Wir stellten direkt unsere Fahrräder ab und gingen zum angrenzenden Badesteg. Der See war fantastisch.
Am Abend trafen wir noch Moritz aus Hamburg, der mit seinem Fahrrad Richtung Süden unterwegs ist und direkt neben uns sein Zelt aufschlug. Hier kann man seinen Tripp verfolgen. Wir tauschten uns über Erfahrungen und mögliche Routen aus. Moritz hat sich ein ganzes Jahr für die Tour frei genommen und hat wohl noch größere Pläne als wir. Wir fachsimpelten über Kocher, Drohnen (er hat auch eine dabei) und weiteres Equipment.
Nach einer Portion vom altbewährten „Nudeln mit Pesto“ gingen wir zu zweit(!) in unserem Zelt schlafen.