Nach dem ersten sehr euphorischen Start in Italien folgte die wohl bis dato härteste Etappe, die wir leider auch etwas falsch einschätzten. Die erkämpften Höhenmeter am Vortag wurden zunächst viel bremsend, schlaglochausweichend und ohne viel Streckenkilometer wieder hergeschenkt. Danach ging es recht eben, aber immernoch auf abenteuerlichen Straßen hinter Palmi weiter. Hat man mal eben kurz nochmal beim fahren am Handy überprüft, ob die Route passt, so wurde man im nächsten Moment von einem Vulkankrater-artigem Loch in der Straße und dem darauffolgenden Balanceakt wieder unfreiwillig an die Straßenqualität erinnert. Zudem waren die Straßen teils extrem zugemüllt, wie hier auf dem Bild zu sehen ist. Es ist also auch nicht immer nur alles schöne Küstenstraße hier.
Hinter San Ferdinando ging es dann in die Berge, die uns einiges abverlangten. Wir mussten feststellen, dass die häufige Ansammlung von Trinkwasserbrunnen bei der ersten Etappe eher die Ausnahme waren. Da zudem noch die Hotels, Bars und Läden in den meisten Dörfer, die wir an diesem Tag kreuzten fast komplett geschlossen waren, fanden wir uns schließlich ohne Wasser und durstig an einem erneuten Anstieg und hinterfragten so langsam den Sinn der Sache und ob wir unser Tagesziel überhaupt noch erreichen. Unsere mittlerweile kaum vollständigen Sätze und Lachanfälle deuteten darauf hin, dass wir einfach schon mächtig durch waren. Als wir auch am Bahnhof nicht fündig wurden, gelangten wir doch noch zu einem geöffneten Supermarkt. Selten haben wir uns darüber so gefreut. Es wurde in 2 Etappen eingekauft. Die erste bestand aus 2 Wasserflaschen und einer Cola Flasche. Danach konnte dann wieder mit geschärften Sinnen der eigentliche Einkauf erfolgen.
Und hiermit eröffnen wir noch eine kleine Unterkategorie, in denen wir Gepäckstücke, die besondere Dienste geleistet haben, würdigen wollen:
Gepäckstück des Tages:
An Technik fehlt es uns sicher nicht. An Ladekabeln leider schon... für kurze Zeit. Wir hatten 2 iPhone Ladekabel dabei, jedoch hat das meine bereits sehr früh den Geist aufgegeben. Vincent‘s Kabel hat daher erstmal die Hauptversorgung übernommen. Dieses Kabel ging jedoch auch bei Etappe 1 in die Knie. Die Suche nach einem Laden, der so ein Kabel verkauft war schwieriger als vermutet. Aus der Not heraus und mit der Hoffnung dass sich die Störstelle irgendwo mitten im Kabel befindet wurden die beiden Verbindungsstücke erstmal gekappt. Mit dem Messer wurde etwas mühsam erstmal ordentlich abisoliert und anschließend wieder zusammen gezwirbelt. Die Konstruktion wurde dann erstmal beim schwächsten Glied der iPhone Kette (Kathas iPhone SE erster Generation) getestet. Wenn auch instabil, diese Konstruktion konnte tatsächlich (wenn auch sehr anfällig bei leichten Berührungen) die Handys wieder einigermaßen laden und die Route konnte weiter getrackt werden. Hinter Palmi sind wir schließlich für Ersatz fündig geworden.