Ganz schön am Po
von Katharina Eberle
am 09.06.2021
Start
Bologna
🇮🇹 Italien
Ziel
San Benedetto
🇮🇹 Italien
Strecke
92,72
km

Es ist richtig schön, morgens aufzuwachen und zu wissen, dass alles Mögliche, was man immer so zu erledigen hat, nun erledigt ist. Die Wäsche riecht angenehm frisch und ist trocken, unser Geschirrset durfte die Putzkraft einer Spülmaschine erleben und war tatsächlich gar nicht mehr fettig (auch die Rückseite der Teller, die nervige Rillen hat und nur schwer zu säubern ist) und all unsere nassen Regensachen waren über Nacht getrocknet. Auch ich fühlte mich angenehm sauber, da die Badewanne es geschafft hat, all die Spuren der Fahrradkette von meinen Beinen zu entfernen, die sich sonst immer ein paar Tage halten und nicht ganz weggehen. Vincent und Jared bekommen es irgendwie immer hin, viel weniger Kettenabdrücke zu bekommen. Beim Frühstück in der Unterkunft holten wir uns einen ordentlichen Zuckerschock, da es ausschließlich süßes Essen gab. Kuchen, Muffins, Pancakes, gesüßtes Müsli, abgepackte Schokocroissants. Das war wahrlich ein guter Ersatz für die vielen Traubenzucker, die wir am Anfang der Reise noch in der Apotheke geschenkt bekommen hatten und die schon längst aufgebraucht waren. Mit einem viel zu hohen Blutzuckerspiegel starteten wir also die heutige Etappe und legten dank der flachen Strecke direkt mal 30km zurück. Trotzdem mussten wir uns etwas ranhalten, da unser Ziel für den Tag noch weitere 70km entfernt lag. Vincent, der Ballermann des Tages, fuhr die meiste Zeit vorne und bot einen super Windschatten und Jareds mittlerweile perfektionierte Taktik, während der Fahrt Müsliriegel zu essen, trug dazu bei, dass wir nur selten anhalten mussten.

Restaurant rechts, Parkplatzwiese links

Unser Tagesziel befand sich am Fluss, dessen Name weltbekannt ist. Der Po. Jeder kennt ihn, die wenigsten waren dort. Besonders gerne wird der Po in der Kategorie „Fluss“ bei Stadt-Land-Fluss angegeben. Spannend, diese Berühmtheit von Fluss also mal zu erkunden. Der Fluss an sich bot wenig Raum zum Wildcampen, da er dicht bewachsen ist und es auch nur so wimmelt von Lebewesen. In einem Restaurant, das nahe am Fluss gelegen ist, versuchten wir unser Glück und zeigten mal wieder unseren vorgefertigten Text mit der Bitte nach einem grünen Fleck auf dem wir zelten könnten. Total begeistert (wohl auch wegen der Spendenaktion) ließ er uns auf dem begrünten Parkplatz das Zelt aufschlagen, was uns sehr erfreute. Wir beschlossen dann auch noch ein paar kühle Getränke in dem recht edel erscheinenden Restaurant uns zu genehmigen. Bevor wir jedoch bestellen konnten, stelle uns der Kellner ungefragt direkt eine große Portion Pommes hin. Nachdem wir 3 Bier bestellt hatten und ausführlich genossen haben verweigerte der Kellner sogar auch noch, dass wir dafür bezahlen. Wir waren mal wieder überwältigt von der Gastfreundschaft und vergeben natürlich an dieser Stelle mal wieder den

MVP des Tages: Kellner

Vielen herzlichen Dank von unserer Seite!

Wahnsinn!

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