Für heute stand nur eine kurze Etappe nach Berlin an, wo wir den Nachmittag nutzen wollten um das technische Museum zu besichtigen. Zuvor quartierten wir uns bei Maura ein, die wir schon in Dresden bei ihrer Familie besucht haben und die hier in Berlin studiert.
Nach gut 30 Kilometern entlang des Mauerwegs erreichten wir die wunderschöne Altbauwohnung von Maura. Nach einem leckeren gemeinsamen Essen - es gab mal wieder Pasta alla Norma alla Katha - schmissen wir unsere Wäsche in die Waschmaschine (Juhu!) und fuhren mit der U-Bahn zum technischen Museum. Wir starteten im alten Lockschuppen und arbeiteten uns durch die Boots- und Schiffsabteilung bis zu den mehr oder weniger flugfähigen Objekten vor. Besonders unterhaltsam war eine Bildersammlung an ersten Flugzeug-Prototypen, die alle mehr oder weniger flogen.
Ein absolutes Highlight des Museums ist das Science Center Spectrum. Dies befindet sich in einem Nebengebäude und beinhaltet eine große Sammlung an Experimenten zum selbst durchführen und erleben - für mich als angehender Physiklehrer natürlich eine besondere Freude. Leider waren wir so angetan, das wir das fotografieren mal vergasen - deshalb gibt es hier leider keine Bilder, aber ein Besuch vor allem auch mit Kindern jeden Alters lohnt sich auf jeden Fall.
Anschließend spazierten wir durch Kreuzberg in Richtung Görlitzer Park, wo wir mit ein paar jungen Berlinern eine Runde Frisbee spielten. Auf der Suche nach einer kühlen Erfrischung fanden wir eine nette kleine Kneipe in der Nähe des Görlitzer Bahnhofs. Wir ließen den Tag mit einigen Runden Skat und Bieren ausklingen. Mit der U-Bahn ging es zurück zu Maura.
Am nächsten Morgen gab es nach einem ausgiebigen Frühstück erst einmal eine ernüchterte Planungssitzung, denn nach einem Telefonat mit dem russischen Konsulat bewahrheiteten sich unsere Befürchtungen, dass wir nicht nach Russland einreisen können. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das (leicht zu beantragende) Onlinevisum für die Regionen Kaliningrad und St. Petersburg ausgesetzt. Uns bliebe nur das Beantragen eines allgemeinen Touristenvisums und dafür bräuchten wir alle möglichen Dokumente und mehr Zeit. Deshalb ändern wir jetzt unseren Plan etwas ab: Wir werden Kaliningrad auf dem Landweg südlich umfahren und unsere Reise in Tallin beenden. Wenn noch Zeit ist, wollen wir mit der Fähre nach Helsinki übersetzen.
Wir verabschiedeten uns von Maura und fuhren am Reichstag und dem Holcaust-Mahnmal vorbei Richtung Nord-Osten aus der Hauptstadt raus. Uns zieht es nach über einem Monat Festland wieder ans Meer und so werden wir die nächsten Tage auf dem Berlin-Usedom-Radweg unterwegs sein bis wir die Ostsee erreichen.