#Dresden
von Jared Faißt
am 05.07.2021
Start
Dresden
🇩🇪 Deutschland
Ziel
Thorgau
🇩🇪 Deutschland
Strecke
103,96
km

In Dresden stand ein bis dato komplettes Novum bevor: Romantik! Die Partnerinnen von Moritz und Vincent kamen zu Besuch und so genehmigten wir uns planmäßig einen kompletten freien Samstag und wollten am Sonntag wieder weiterradeln. Bevor es zum herzigen Wiedersehen kam, stand zuerst noch ein Besuch bei Kloses an. Diese Familie sind noch alte Bekannte von Vincent‘s Familie und so waren wir dort eingeladen zum Pizza essen. Die Stärkung kam mehr als gelegen und wir genossen es sehr, die Familie kennenzulernen. Der reiseerfahrene Vater Joachim hatte sogar so spannende Geschichten zu erzählen, dass unsere Reise fast mickrig dagegen wirkt. Zum Beispiel reiste er damals in einer Gruppe von Studenten aus der DDR bis nach Tadschikistan. Um dies zu ermöglichen wurde unter anderem ein Schaffner in Sotschi geschmiert, Kartenmaterial heimlich organisiert und bei der Rückreise dann das Verhör der Behörden offensiv mit Sowjet-Union Schwärmerei überstanden… Wahnsinn!

Planung nach alter Schule

Von so viel Reiseerfahrung wollten wir auch noch profitieren und so besprachen wir die weitere Routenführung bis zur Ostsee mit seinem Kartenmaterial. Wir einigten uns schließlich darauf den EuroVelo 7 über Wittenberg und Potsdam nach Berlin zu folgen und von dort aus den Berlin-Usedom Radweg bis an die Küste zu nehmen.

Abschließend durften wir unsere Räder noch mit dem Gartenschlauch abspritzen, was mal wieder dringend (gerade für die Kette) nötig war. Wir verabschiedeten uns und fuhren anschließend Richtung Dresden Neustadt.

Dort wurden wir bei Rebecca (Schwester von Moritz’ Freundin Adina) in eine wunderschöne WG einquartiert. Nach einem schönen idyllischen Abend ging es dann am Samstag von der Neustadt bis zur Altstadt einmal querbeet durch Dresden. Nachdem wir alles Touristische abgeklappert haben, wollten wir noch beim Globetrotter vorbei. Zum einen weil eine Radtasche von Moritz bereits einen Riss hat und zum anderen weil wir mal wieder Seifennachschub gebrauchen können. Wir setzten uns davor noch auf einen Platz und snackten Brot und Hummus zu Mittag mit Pfirsich als Nachtisch. Und da passierte dann auch das Malheur. Moritz war wohl noch zu sehr inspiriert von Pumas und Biebern und biss beherzt in den Pfirsich mitsamt Stein. Dabei brach dann ein Stück seines Schneidezahns (oder Säbelzahn?) ab. Er ging also zum nicht weit weg gelegenen Notdienst, konnte jedoch nicht direkt drangenommen werden, da es sich nicht um einen Notfall handelte. Immerhin wurde ihm ein Termin für Montag gegeben, das heißt für uns also noch einen weiteren freien Tag.

Testpool im Globetrotter

In der Zwischenzeit gingen Vincent und ich in den besagten Globetrotter Store und staunten nicht schlecht über die gigantische Auswahl. Von Campingkochern über Äxte hin zu Kanus war alles vorhanden. Letzteres hatte sogar einen eigenen Versuchspool, in dem man die schwimmenden Schalen ausprobieren konnte. Wir mussten uns aber nicht einmal als ernsthafte Interessenten ausgeben, um das mal ausprobieren zu dürfen und so drehten wir ein paar Runden im Einser Kayak durch den Laden.

Der Feuerspeier

Mit frischer Outdoor-Allzweckseife ausgestattet gingen wir vom teuren Rand des Outdoorspektrums auf die ganz andere Seite: Decathlon. Kurze Erinnerung: Unser guter Primus Kocher ist in Italien nach wenigen Tagen dem Sand im Gewinde erlegen. Daraufhin haben wir einen Ersatzkocher organisiert beim Decathlon in Rom. Dieser war aber in Kombination mit vollen Kartuschen mehr feuerspeiender Drache als nützlicher Campingkocher. Mit Videobeweise wurde uns dann das Geld erstattet und mit dem mittlerweile angekommenen Primus Ersatzteil hatten wir auch wieder die ursprüngliche Kocher-Konstellation am Start, Problem also endgültig gelöst.

Am Sonntag hieß es dann wieder Abschied nehmen von Jessica und Adina. Der restliche Tag wurde vor allem mit Tour de France schauen verbracht. Mit unseren knapp mehr als 3000 km bis dato haben wir in etwa die Länge der Tour de France 2021 (3381 km) erreicht… nur etwas länger gebraucht ;-)

Am Montag konnte Moritz noch schnell sein Gebiss richten lassen und so schwangen wir uns wieder auf unsere Räder in Richtung Berlin.

Vorher - Nachher